NS-Gedenkstätten in Bad Sulza
Zwölf Jahre NS-Diktatur haben auch in Bad Sulza ihre Spuren hinterlassen.
An dieser Stelle finden Sie Hinweise auf Gedenkstätten in Bad Sulza, welche an das Gräuel, die Leiden und das Unmenschliche dieses Regimes errinnern ... den Lebenden zur Mahnung.
Ein, im Jahre 2008 eröffneter Geschichtslehrpfad informiert zu den Geschehnissen während der Zeit des Nationalsozialismus in Bad Sulza.
Das Konzentrationslager
Ab dem 2. November 1933 wurde im ehemaligen Hotel „Zum Großherzog" das erste Konzentrationslager Thüringens errichtet, welches bis zum 15. Juli 1937 fortbestand. Für annährend 850 Männer und Frauen aus ganz Thüringen wurde es zur Haftstätte mit erniedrigenden Bedingungen. Das Konzentrationslager Bad Sulza war eines der direkten Vorgängerlager des KZ Buchenwald bei Weimar.
Nach der Auflösung des Lagers wurde in dem Gebäude eine Außenstelle des Staatsarchives Thüringen eingerichtet. Durch einen Großbrand am Abend des 13. April 1945 wurden die dort eingelagerten Archivbestände vollständig vernichtet.
Das Kriegsgefangenenlager Stalag IX C
Im Kriegsgefangenen- Mannschaftsstammlager Stalag IX C wurden, von 1940 bis zur Befreiung im April 1945, Soldaten und Unteroffiziere aus verschiedenen europäischen Ländern als Kriegsgefangene der deutschen Wehrmacht interniert. Die Behandlung der westeuropäischen Kriegsgefangenen entsprach weitgehend den geltenden internationalen Konventionen, allerdings wurden den internierten sowjetischen Soldaten ihre Rechte als Kriegsgefangene von der Wehrmacht verwehrt.
Das Ausweichlager des Reichssicherheitshauptamtes mit dem Deckname „Hertha"
Aufgrund des starken Bombardements der Westalliierten auf Berlin, wurden im Jahr 1944 Teile des Amtes II des Reichssicherheitshauptamtes in den Brühlgrund nach Bad Sulza verlegt, welches den Decknamen „Hertha" erhielt. Zur Ausführung der täglichen Arbeiten im Lager überstellte die Geheime Staatspolizei Weimar bis zu 200 Häftlinge, die in der stillgelegten Ziegelei unter erniedrigenden Bedingungen und ständiger Überwachung untergebracht waren.
Der Ehrenfriedhof für Kriegsgefangene
Die durch Seuchen in den Lagern gestorbenen sowjetischen Kriegsgefangenen, später auch sowjetischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, wurden außerhalb der Einfriedung in Gruppengräbern beerdigt. Die Bestattung erfolgte ohne formellen
Akt und ohne Kennzeichnung der Gräber. Auf Befehl der sowjetischen Militäradministration wurden in den Nachkriegsjahren die Gräberfelder in den Friedhof einbezogen; die Grabstätten wurden mit Namen der Verstorbenen versehen.